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Bauliche Entwicklung der Universität   D-Mannheim   2017   Wettbewerb

Die städtebauliche Leitidee verfolgt in erster Linie das Ziel des klären und weiterbauen. Dabei sollen aber auch vergangene Qualitäten wiederhergestellt werden und Stadtreparatur betrieben werden. In diesem Zusammenhang wird das bestehende Seminargebäude mit dem neuen Rechenzentrum auf Baufeld A5 als Teil der Blockstruktur verstanden und entsprechend nachverdichtet. Die Sternwarte, ursprünglich als Solitär freistehend am Parkrand situiert erhält durch den nötigen Freiraum seine damalige Position zurück. Der Eingriff im Park wird flächenseitig auf ein Minimum reduziert um einen möglichst grossen zusammenhängende Parkanlage zu bilden. Alle nötigen Nutzungen werden sehr kompakt am nordwestlichen Rand der Anlage als Ensemble aus fünf unterschiedlich grossen Gebäuden platziert. Der neue Campus fügt sich an die bestehende Strassenkurve und integriert sich in den Stadtgrundriss und schliesst den Friedrichspark westlich ab. Durch die begleitende Strassenfassade erhält die gegenüberliegende Bebauung am Parkring eine entsprechendes vis-a-vis.
Für eine zusammenhängende stadtverträgliche Entwicklung wird der Rückbau der Hochbrücke und die neu Organisation der Bismarckstrasse als massgebend betrachtet. Der Umsetzungsabschnitt 3 ist entsprechend nur ohne die Hochbrücke zu realisieren.

Baufeld A5
Im Umsetzungsabschnitt 1 wird das Rechenzentrum als rechtwinkliger Abschluss zum Seminargebäude auf Baufeld A5 realisiert. Der Stadtkörper wird nach Süden vergrössert. Formal als Spiegelung der Sternwarten Fassung bildet sich ein Trichter mit einer Öffnung zum Park. Begleitend zur Bismarckstrasse kann nach Rückbau der Hochbrücke das Baufeld mit einem Riegel geschlossen werden. Eine zusätzliche Erweiterungsmöglichkeit besteht durch Hofbildung und Strassenfassung im Bereich am Seminargebäude.

Friedrichspark
Ein orthogonales System aus Gassen, Rücksprüngen und Plätzen erzeugt einen dichten Campus welcher räumlich das Gegenstück zum offenen weiträumigen Park bildet. Ein Hochpunkt mittig im Gefüge nimmt den Bezug nach Aussen auf und bildet den Ankerpunkt vom Schloss kommend. Er beinhaltet den gesamten Umsetzungsabschnitt 2 mit Haus der Studierenden, Verfügungsgebäude und der Philosophischen Fakultät. Durch eine neue Überdachtung des Anlieferhofs der Mensa wird die bestehende Schlosshofanlage mit Wiese räumlich und funktional zusammengeschlossen.
Der kurvenförmige beschnitt am Strassenverlauf verleiht dem Ensemble ein markantes Gesicht welches seine Besondere Nutzung unterstreicht. Im Umsetzungsabschnitt 3 wird das Sportcenter geteilt in Sporthalle und Fitness/Yoga erstellt. Das House of Research verteilt sich auf zwei Baukörper, es kann entsprechend nach Bedarf Ausgebaut werden. Mit Unterschiedlichen Rasterungen je nach Nutzung im Wechsel über die Geschosse wird die Fassade aufgebaut. Bestehend aus einer feinen Betonstruktur zeigt sie sich mal offen, mal geschlossen und wirkt trotz ihrer strenge lebendig. Auskragungen über dem Erdgeschoss bilden gedeckte Vorplätze der einzelnen Häuser und führen den Benutzer/Besucher so zu den Eingängen. Die Unterführung welche unterhalb des Parkrings aktuell endet, soll unter die Gleise bis zur Rheinvorlandstrasse erweitert werden und bietet eine direkte Anbindung an den Passagierschiffsanleger. Hafengebiet / Verbinungskanal In der Verlängerung der B6 nach Westen kann durch zusätzliche gezielte Verdichtung das vorhandene räumliche und bauliche Potential des Gebiets aktiviert werden. Zwei Hochpunkte mit einer zwischengespannten Platzfläche markieren den neuen Auftakt zum Kanal und verbinden die Stadt mit dem neuen Entwicklungsgebiet. Umnutzungen der Lagerhallen und erhalten der einzelner Bauwerke wie die der Gleise erhalten die Hafenatmosphäre und erhöhen damit die Aufenthaltsqualität.

Schlosspark
Ausgehend vom Hafengebiet am Verbindungskanal soll ein städtisch geprägter Gürtel entlang des Rheins den Schlosspark nach Süden neu Fassen. Endpunkt bildet das bereits vorhandene Hochhaus Victoria Turm am Gleisfeld mit der bestehenden Unterquerung neben den Hauptbahnhof. Die untere Rheinpromenade wird mit der Tunnelstrasse zusammengeführt und bildet damit eine zentrale Klammer zwischen Stadt – Schlosspark – Rhein und Hafen für den Fuss und Radverkehr.


Landschaftsarchitektur: jmla landscape architecture, CH-Basel
Bauherr: Stadt Mannheim & Land Baden-Württemberg
Fläche: 60'390m2 GF